Umgangssprachlich wird die Parodontitis oft als "Parodontose" bezeichnet, also mit dieser gleichgesetzt. Tatsächlich handelt es sich um zwei verschiedene Dinge:
Die Parodontitis ist eine ernstzunehmende entzündliche Erkrankung des Zahnbettes wie sie hier auf dieser Website beschrieben wird. Sie kann langfristig zum Zahnverlust führen.
Bei der Parodontose handelt es sich um keine Entzündung. Das Zahnfleisch hat sich lediglich zurückgezogen und die Zähne erscheinen länger. Gründe dafür können eine Überlastung
einzelner Zähne oder eine falsche Putztechnik sein.
Eine Parodontose führt auch nicht zum Zahnverlust.
Nein. Es gibt verschieden verlaufende Formen der Parodontitis. In den meisten Fällen wird sie ab einem Alter von 40 bis 50 Jahren diagnostiziert.
Sie verläuft schubweise und führt nach einigen Jahren zu Zahnlockerungen und unbehandelt zu späterem Zahnverlust.
Daneben gibt es seltenere aggressiv verlaufende Formen der Parodontitis, die innerhalb kurzer Zeit zu massivem Knochenverlust führen und schon im Kindesalter auftreten können.
Ursachen sind besonders aggressive Erreger und/oder eine geschwächte Immunabwehr gegen diese Erreger.
Die Wiederherstellung von durch Parodontitis verloren gegangenem Knochen und Wurzelhautgewebe ist bisher nur teilweise gelungen.
Es gibt chirurgische Maßnahmen, bei denen künstliches Knochenersatz-Material verwendet wird, das als Leitschiene für den natürlichen Knochen dienen und diesen zum Wachstum anregen
soll.
Bei einem anderen Verfahren werden Membranen auf den Knochendefekt gelegt, die das In-die-Tiefe-Wachsen von Bindegewebe und Zahnfleisch in die Knochentasche verhindern sollen.
Bei einer anderen (nicht-chirurgischen) Maßnahme werden Eiweißstoffe, die aus tierischen Zahnanlagen gewonnen wurden, in die zuvor gereinigte Zahnfleischtasche eingebracht. Diese Eiweißstoffe sollen den Knochen und das weiche Zahnbettgewebe zur Regeneration anregen.
Der Erfolg dieser Maßnahmen hängt sehr stark von der Form des Knochen-Defekts und von individuellen Gegebenheiten ab.
Ob sie im Einzelfall sinnvoll und angezeigt sind, muss bei jedem Patienten individuell geklärt werden.
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